Lommatzscher Nachrichten

15.08.2024

Wohin rollt der Lommatzscher Fußball?

Mit dieser Überschrift habe ich so manches Jahr die Vorschau auf die neue Saison begonnen. Dieses Jahr steckt wohl mehr dahinter als nur die „nackte“ Platzierung. Ich glaube, und dass muss man so klar sagen, diesmal steckt die Frage dahinter:“ Hält der Lommatzscher SV die Klasse oder nicht?“.
Die vergangene Saison war Alles andere als berauschend! Nach dem 100-jährigem Jubiläum und dem errungenem Pokalsieg war die Euphorie groß.
(im Bild Pokalsieger 2024-Foto G.Schlechte) „Mindestens Platz sechs und besser“ war die Zielstellung für die folgende Saison, zumindest innerhalb der Mannschaft. Was wurde es, mit Mühe Platz neun und mit nur 30 Punkten. Wo lagen denn die Ursachen? Die Mannschaft trat mit dem gleichen Spielerkader an wie ein Jahr zuvor. Doch schon zu Beginn zeigte sich, dass dieser in der Quantität und Qualität so „spitz auf Knopf“ genäht war. Soll heißen, der Kader war zu klein, die Schwankungen in den Leistungen ALLER waren zu groß. Hinzu kamen noch einige Ausfälle verletzungsbedingt, aber auch durch Arbeit und Urlaub. Nicht zuletzt das Verhalten einiger Arbeitgeber die die Aktiven vor die Wahl stellten: Job oder Fußball!
Ich will die Partien beleuchten, die mich „fesselten“, positiv wie negativ! Davon gab es doch einige. Also, es war nicht Alles schlecht! In der Hinrunde wurde der erste Punkt gegen Zabeltitz auswärts eingefahren (2:2). Das war schon der 4.Spieltag! Ein kämpferisch starkes Spiel, wobei der erste Dreier in den Schlußminuten verschenkt wurde. Genauso wie in Hirschstein beim 2:2. Konzentration und Kondition mangelhaft- Kampfgeist vorbildlich! Der erste Pflichtspielsieg gelang nach 142(!) Tagen beim starken Rückkehrer Fort. Meißen-West mit 2:1! Eine „bomben“ erste Halbzeit, und Kampfgeist bis in Hälfte zwei daß war hier das Rezept. In Lommatzsch wurde aber die Relationen wieder geradegerückt gegen die SG Kreinitz (0:3). Kein Beinbruch, aber schon ein Hinweis wo man am Ende vielleicht landen würde. Am 11.11. gabs in Coswig ein 0:6, was für eine Blamage. Für mich das zweitschwächste, wenn nicht gar das schlechteste Spiel der Saison. Mit solch einer Einstellung kann man in der Kreisoberliga nicht auflaufen! Wiedergutmachung war im nächsten Spiel angesagt. Dass hatte sich die Mannschaft selbst in einer harten Aussprache „verordnet“! Mit 2:0 fiel der Sieg gegen den späteren Absteiger Kalkreuth auch nicht üppig aus, aber drei Punkte waren im „Sack“. Es war übrigens der erste Heimsieg in der Meisterschaft nach 161 Tagen-was für eine Durststrecke auch für unsere Fans! Es sollte das letzte Spiel im Jahr 2023 sein, die anderen fielen dem Wetter zum Opfer.
Auch im Pokalwettbewerb verabschiedete sich unsere Elf „ rechtzeig“. Gelangen gegen Fortschritt West (4:1) und gegen Nauwalde (8:1)noch Siege, so setzte es gegen die Zweite aus Gröditz mit 1:6 die nächste Klatsche! Blamabel für den Pokalverteidiger!
Im neuen Jahr sollte Alles besser werden. Und es wurde besser! Gestartet wurde das Spieljahr mit einem „Nachholer“. Auf dem Kunstrasen in Großenhain traf unsere Mannschaft auf die strake Elf aus Lampertswalde (am Ende Tabellen-Fünfter!). Für mich eines der besten Spiele der Saison. Hier zeigte unsere ELF was sie drauf hat! Mit dieser Leistung musste uns nicht bange sein. Im ersten Spiel der Rückrunde ging es auf die „Barnitzer-Alm“. Hier hatte unsere Elf noch etwas „Gut zu machen“, das 0:2 aus dem Hinspiel. Wenn auch das Ergebnis mit einem 0:0 nicht voll befriedigte, der Einsatz, das Wollen, das Kämpfen überraschte nicht nur die Gastgeber, Bravo! Auf dieser Leistung konnte man aufbauen. Auch das Heimspiel gegen den späteren Dritten der Meisterschaft, die SG Canitz, war ein Klasse-Spiel von beiden Seiten. Der LSV konnte plötzlich mit den Spitzenmannschaften mithalten. 2:2 lautete am Ende das Ergebnis, vollauf verdient! Nur eine Woche später entführt unsere Elf drei Punkte aus Tauscha, 0:1! Leon Oster bewahrte hier seine Mannschaft mit Klasse-Paraden vor einer Niederlage, Mark Brehm erzielte den Treffer. Das war die Lommatzscher Elf die die Fans sehen wollten, kämpfen und siegen! Die Zabeltitzer waren der nächste Gegner, sie waren auch sehr erfolgreich in die Rückrunde gestartet. Wer würde heute die Nase vorn haben? Wieder eine konzentrierte Leistung des LSV, wenn gleich die Gäste die bessere Mannschaft waren! Sieg mit 3:1. In Riesa gegen die Zweite der BSG Stahl gabs es wiederum Nichts zu holen für den LSV. Wie schon im Hinspiel(2:7) gab es nach den letzten gute Ergebnissen mit 1:6 eine kalte Dusche im Vorwärtsgang, das war heftig! Ostern standen dann zwei Nachholer an. Während man sich zuhause gegen Berbisdorf nach Rückstand noch 1:1 trennte, blieb die Benik-Elf mit 3:2 in Garsebach Sieger. Was für ein Spektakel der alten Rivalen, so geht Kreisfußball! Einen Dämpfer verpasste Fortschritt-West den Lommatzschern am sechsten April. Die Mannschaft besiegte die Lommatzscher mit 1:2 und revanchierte sich für die Heimspielniederlage in der Hinrunde. Nach Kreinitz fuhr unsere Elf mit wenig Hoffnung. Gerade deshalb überraschte der LSV mit einer starken Leistung, nur das Ergebnis stimmte nicht (1:3). Auch gegen den späteren Absteiger Coswig reichte es nicht zum Sieg, obwohl unsere Elf spielbestimmend war. Tiefpunkt der Rückrunde war das Spiel beim späteren Absteiger Traktor Kalkreuth. Mit 2:6 verließ die LSV-Elf gesenkten Hauptes den Platz. Was für eine Blamage! Nicht nur das Ergebnis, nein auch die Spielweise enttäuschte! Ich habe lange nicht so eine desolate Leistung gesehen! Da kamen die Siege gegen Hirschstein (5:0) und Lampertswalde ebenfalls 5:0 wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die Punkte brauchte der LSV auch um nicht in den Abstiegsstrudel zu rutschen. Die letzten beiden Begegnungen verlor der LSV dann auch noch. In Berbisdorf gabs ein 1:3 und gegen den TSV Garsebach gabs die Revanche der Gäste mit einem 2:3 nach 2:1 Führung am letzten Spieltag in Lommatzsch.
Der Klassenerhalt war gesichert, obwohl man noch den Nachholer in Zabeltitz abwarten musste. Auch das Abschneiden von Meißen und Gröditz in der Landesklasse konnte noch Auswirkungen auf die Tabelle haben.
Wie soll man die Saison einordnen? Es war eine Zittersaison mit Höhen und Tiefen. Exzellenten Spielen folgten wieder Abstürze die keiner geahnt hätte. Torreichen Siegen folgten deftige Klatschen! In dieser Saison haben sich Mannschaften profiliert, mit denen man nicht gerechnet hat (Garsebach, Canitz, Lampertswalde). Andere enttäuschten kräftig (Coswig). Die Spitzenmannschaften machten den Titel unter sich aus. Auch im Pokal gabs keine Überraschung sieht man von der Finalteilnahme von Gröditz 2. ab.
Übrigens in der Faiplay-Wertung lag unsre Mannschaft vor dem letzten Spieltag auf Medaillenkurs, das letzte Spiel ließ sie auf Platz fünf abrutschen, schade! Immerhin bekam sie mit nur 35 „Gelben“ die wenigsten aller Teams!
Ich gehe hier bewusst nicht auf einzelne Spieler ein. Jerome Wolf muss ich nennen, war er doch der Tosgarant in dieser Saison. Andere könnten es ihm gleichtun bei mehr Konstanz, mehr Trainingseifer. Schade die Abgänge in dieser Saison. Wir werden die Jungs vermissen. Mehr Zugänge scheiterten an finanziellen Forderungen der Spieler. Wo sind wir bloß hingekommen! Ich bin mir sicher die Mannschaft mit Trainer und Betreuer schafft die Mammutaufgabe -Klassenerhalt!
Für das kommende Jahr muss sich unsere Mannschaft stabilisieren, kontinuierlich spielen und gegen die Mitkonkurrenten punkten.
Ich habe fertig!
Peter Rennert
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