15.07.2024
Aus-Aus- das Spiel ist aus!
10 Jahre Stadtrat
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Diesen Ruf des Reporters von 1954 bedeutete den Weltmeistertitel für Deutschland. Nein, nein es geht hier ausnahmsweise mal nicht um Fußball. Aus-aus bedeutet für mich das Ende meiner 10-jährigen Arbeit als Stadtrat in der Stadt Lommatzsch, in meiner Stadt Lommatzsch. Die neue Wahl am vergangenen Wahl-Sonntag sah auch mich unter den Verlierern, den Unterlegenen. Wenn auch nur wenige Stimmen zur Wiederwahl fehlten. Das ist schon knapp. Und wer mich als Mensch und auch als Sportler kennt: „das tat schon weh!“.
Mit ein wenig Abstand schaut man nun zurück auf das was man hinterlassen hat, woran man mitgearbeitet hat. Denn eins ist doch klar. So eine Arbeit im Stadtrat kann nie Einer allein, da gibt es nur alle zusammen, oder? Meistens war es auch so, wenn es auch unterschiedliche Meinungen und Auffassungen zu den einzelnen Themen gab.
Ich erinnere mich gut daran wie gleich zu Beginn meiner Zeit die Sporthalle in der Grundschule fertiggestellt wurde. Thomas de Maiziere und Gerd Mackenroth mit an unserer Seite. Ein tolles Erlebnis, hatte ich mir doch die Unterstützung der Vereine und besonders des Sports „auf die Fahne“ geschrieben. Das ging ja gut los! Natürlich gab es auch viel Routinearbeit in den zehn Jahren, die musste auch gemacht werden, wurde sie auch, und das gewissenhaft. Ein weiterer Meilenstein für mich persönlich war die Einweihung der neuen Flutlichtanlage auf dem Sportplatz. Tolle Bedingungen jetzt für unsere Sportler, besonders in der Winterzeit. Es sollte der erste Schritt Richtung Kunstrasenplatz sein. Die Planung für diesen lief auch gut an, bis die Untere Wasserbehörde im Landratsam einen Strich durch die Planungen machte.
Hochwassergefahr am „Keppritzriver“! Schaut euch doch mal das Rinnsal auch nach den kürzlichen Regenfällen an - einfach lächerlich diese Begründung. Auch beim Stadtbad mussten meine Mitstreiter und ich eine Niederlage einstecken. Dazu hatten wir uns auch mit dem Stadtrat in Leisnig getroffen um Erfahrungen auszutauschen. Die Gründe hierfür sind wohl finanziell hausgemacht! Dies waren aber alles sogenannte freiwillige Aufgaben für die Kommune.
Bei den Pflichtaufgaben sah es wohl anders aus. Ich will hier nur auf eine eingehen, den Neubau der Feuerwehr in Wachtnitz. Hier hatte ich persönlich eine andere Meinung. Und ich bin auch heute noch dafür, eine zentrale Wache zu bauen, bzw. die Lommatzscher Wehr so auszubauen, dass sie die Aufgaben mit übernehmen kann. Mit der FFW in Neckanitz haben wir doch in Zukunft das gleiche Problem! Schaut euch doch die Besetzung des neuen Rates an! Hier stand ich allein auf weiter Flur im Rat. OK., dass muss ich akzeptieren. Dass ich aber infolge dieses Standpunktes, dieser Meinung, im Netz verbal angegriffen und von manchem Lommatzscher nicht mehr gegrüßt werde, macht mich schon nachdenklich. Freie Meinungsäußerung steht doch im Grundgesetz, gilt das nicht für Stadträte, Bürgermeister usw.? Dass tat mir sehr weh! Viele andere Kommunalpolitiker erleben zur Zeit das gleiche Desaster.
Ich scheide nun aus, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Bürger der Stadt haben gewählt! Dass akzeptiere ich. Hoffen wir, dass die Neubesetzung es besser macht, zumindest wenigstens genauso gut. Die Aufgaben werden nicht geringer. Ihr werdet in mir einen kritischen Beobachter haben, macht eure Aufgaben zum Wohle der Lommatzscher Bürger, zum Wohle der Lommatzscher Vereine, zum Wohle aller in unserem Land!
Peter Rennert, Stadtrat a.D.
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