20.06.2014
Fußball: SG Empor Possendorf gegen Lommatzscher SV
0 : 3 (0:1)
Bezirksliga - Lommatzsch bleibt dabei!!! Fantastische Mannschaftsleistung bringt den LSV vorzeitig ans Ziel
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Die Mannschaft von Trainer Rico Nattermann hat sich am Sonnabend, einen Spieltag vor dem Saisonende, rein sportlich den Klassenerhalt gesichert. Und dies mit einem nicht ganz unverdienten und mittels starkem Konterspiel herausgespielten 3:0-Erfolg bei der SG Empor Possendorf. Die Lommatzscher entfernten sich auf die beiden fixen Abstiegsplätze 13 und 14 auf 4 Punkte. So sind es nun nur noch höchst unwahrscheinliche Umstände, welche, wie ich meine, dem Fußballsport sogar die Glaubwürdigkeit entziehen würden, die den LSV dann im schlimmsten Falle auf Platz 12 abrutschen lassen könnten. Dieser müßte unter jenen besonderen Voraussetzungen (siehe unten) dann auch noch als Abstiegsplatz markiert werden. Der Blick geht am nächsten Wochenende beim Schlußspiel gegen den Tabellenzweiten VfL Pirna-Copitz mit einem Auge in Richtung Riesa. Denn verbleiben die Stahlwerker in der Landesliga hat der LSV die Qualifikation für die Bezirksliga-Saison 2014/2015 hundertprozentig sicher!
Der LSV legte los wie es die Gastgeber scheinbar nicht erwartet hatten. Jeromé Wolf schickte seinen ersten Torschuß nach 5 Minuten aus dem linken Strafraumeck ab. Empor-Keeper René Groß klärte zur Ecke. Die Konstellation vor dem Spiel war absehbar. „Noch einen Dreier landen!", so Trainer Rico Nattermann und das Team würde wie schon 2008/09, 2009/10, 2012/13 unter seiner Regie nicht aus der Bezirksliga rutschen!
Die 7. Minute, was für ein sehenswerter temposcharfer Konterangriff! Dirk Thieme legte von der linken Seite mustergültig auf, so dass David Treuner in der Strafraummitte einschieben konnte. Possendorf versteckte sich in der ersten Viertelstunde. Erneut wehrte René Groß einen Versuch von Jeromé Wolf zur Ecke ab. Die darauf folgende Standardsituation hätte dem LSV beinahe das zweite Tor eingebracht. Stefan Schulz hatte seinen Kopfball punktgenau plaziert. Zu genau, denn er trifft genau in den Winkel des Torgestänges, das Leder schlüpft aber nicht ins Netz, sondern springt zurück ins Feld. Wie ärgerlich!
Die Folgezeit rückte den Lommatzscher Keeper, Dominic Haubold, in den Mittelpunkt. Die Possendorfer Stürmer verzweifelten beinahe, insbesondere der unter den Insidern bekannte Danny Moses (bisher 16 Saisontreffer)! Immer wieder riss der Schlußmann die Fäuste hoch, flog durch die Lüfte, um die Kugel auf keinen Fall aus dem Kasten holen zu müssen! Mit Bravour beinahe im Minutentakt: René Schmidt aus 25 Metern (33.), dazu den Nachschuß, einen Kopfballversuch aus Nahdistanz (35.), wieder überragend bei einem Moses-Schuß (37.). Hatte der LSV auf der anderen Seite mit dem möglichen zweiten Treffer noch Pech, so konnte er vor dem eigenen Kasten von Glück reden, dass keiner der vielen Gastgeber-Versuche ins Ziel fand. Die Abwehrreihe um Sven Huste hatte Schwerstarbeit zu verrichten und verteidigte den Vorsprung bis in die Pause. Luft holen!
Am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Possendorf hatte wesentlich mehr Anteile und Torgelegenheiten, aber so richtig gefährlich wurde es immer, wenn der LSV konterte!
In der 53. Minute bewahrte der rechte Pfosten den LSV vor dem möglichen Ausgleich, der nächste Kopfball (54.) von Tino Fleischer verfehlte den Kasten. Trainer Rico Nattermann hatte zur Pause eingefordert, die Konter bester auszuspielen. Und das tat der LSV dann auch! Herrlich anzusehen, Dirk Thieme schickte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, David Treuner ließ uneigennützig durch und im Hintergrund wartete Jeromé Wolf. Der ließ sich die Gelegenheit in der 55. Minute nicht entgehen und netzte zum 0:2 ein.
Ab der 65. Minute durften die Gastgeber dann auch nur noch zu zehnt weitermachen. Der eingewechselte Marcel Hirth war in Höhe der Mittellinie zu Fall gebracht worden. Schiedsrichter Kay Windisch wertete das Foul als „Treten" und schickte Possendorfs René Schmidt mit dem Roten Karton vom Platz. Ein wenig überzogen!
Für den LSV ein Vorteil? Keineswegs, denn die Possendorfer wollten ihr letztes Heimspiel in dieser Saison und schon gar nicht angesichts der Feierlichkeiten zum 95-jährigen Bestehen der Abteilung Fußball keineswegs so einfach herschenken. Dominic Haubold glänzte mit weiteren Paraden (herausragend in der 58. und 76. Minute).
Als die Einheimischen dann endlich Tribut Ihrer Verzweiflung zollten, banden die Lommatzscher den Sack „Bezirksliga-Klassenerhalt" zu. Mit Rico Nattermann - unabsteigbar!!! Diesmal bereitete von der anderen Seite Maik Menzel vor. Jeromé Wolf vollendete zum 0:3. Ein bisschen zu hoch am Ende, aber wer fragt da jemals dann danach! Nach 3 Minuten Nachspielzeit war es dann soweit: Mannschaftskapitän Sven Pönisch und seine Mitstreiter rissen die Arme weit nach oben! Ganz dem eigens gesetztem Motto (siehe Homepage) folgend: Wir sind gekommen, um zu bleiben! Der LSV hat mit 2 tollen Erfolgen (3:0 gegen Sebnitz, 3:0 in Possendorf) eine beinahe verkorkste Fußball-Saison (70 Gegentore) gerade rücken können!!! Stolz auf Euch, Euer Mannschaftsleiter! Auf ein Allerletztes dann am nächsten Spieltag!!!
Und wer von den jungen Wilden in der Umgebung sich dann gern einmal ausprobieren will, oder sich das ganze anschauen möchte, der kommt am Sonnabend vorbei. Macht sich ein Bild, schließt sich dem Verein an und feiert mit uns gemeinsam diesen großen Erfolg!!!
Lommatzsch spielte mit: Dominic Haubold, Sven Huste, Torsten Schroth, Stefan Schulz (V), Mirko Haberstock, Dirk Thieme, Uwe Rennert (60. Marcel Hirth), Sven Pönisch, Maik Menzel, David Treuner (71. Karsten Richter), Jeromé Wolf (86. Jens Zschätzsch)
Schiedsrichter: Kay Windisch (Dresden) Torfolge: 0:1 David Treuner 07., 0:2 Jeromé Wolf 55., 0:3 Jeromé Wolf 79. Minute
Das Restprogramm:
Lommatzscher SV
(h) VfL Pirna-Copitz
1. FC Pirna
(h) SpVgg Grün-Weiß Coswig
Meissner SV
(a) Großenhainer FV
FV Blau-Weiß Freital
(h) BSC Freiberg
SV Bannewitz
(h) SV Wesenitztal
BSV 68 Sebnitz
(a) SV Barkas Frankenberg

Um auf Platz 12 abzurutschen, müßten im Falle einer Niederlage des LSV gegen Pirna-Copitz:
- Sebnitz in Frankenberg mindestens einfach
- Meißen in Großenhain mindestens einfach
- Freital gegen Spitzenreiter Freiberg gewinnen
- Bannewitz gegen Wesenitztal gewinnen
Der 12. Platz wird erst dann als Abstiegsplatz festgelegt, wenn mindestens eine der Bezirksliga Mitte zuzuordnende Mannschaft aus der Landesliga absteigt. [zurück zur Übersicht]