22.03.2016
Leisnig hat es vorgemacht:
„Wenn alle mit zupacken, dann ist es ganz leicht!“
Info vom Badverein
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Diese aufmunternden Worte hörte der erweiterte Vorstand vom Lommatzscher Badverein von Mitgliedern der CDU-Fraktion des Stadtrates von Leisnig, die auf unsere Einladung zu einem Gesprächsaustausch in Lommatzsch am 14.3.2016 angereist waren. Sie richteten uns viele Grüße von Leisnigs Bauamtsleiter H. Schröder und Bürgermeister T. Goth aus, die auch gern mit nach Lommatzsch gekommen wären, aber aufgrund des kurzen Terminvorlaufes von nur fünf Tagen bereits durch andere wichtige Termine geblockt waren. Uns wurde übermittelt, dass wir jederzeit gern mit unseren Fragen auf die Stadtverwaltung Leisnig zukommen können und man uns gerne weiterhelfen wolle.
Durch den Hinweis von Lommatzscher Bürgern und durch Presseberichte wurden wir auf die Stadt Leisnig aufmerksam. Diese haben es innerhalb der letzten zwei Jahre geschafft, auch in diesen angeblich so schwierigen Zeiten, ihr restlos marodes Bad komplett zu sanieren.
Wie uns die Stadträte von Leisnig versicherten, wurde dies dort erreicht, obwohl die Ausgangslage aus ihrer Sicht in Leisnig viel schlechter gewesen sei, als in Lommatzsch. Das Bad dort hatte einem viel schlechteren Zustand, war noch auf „DDR-Niveau“, und mit dem derzeitigen Zustand des Lommatzscher Bades nicht vergleichbar. Daher äußerten sie auch ihr Unverständnis, dass hier in Lommatzsch, vom Engagement des Badvereines einmal abgesehen, im Moment so wenig Initiative von den eigentlich Verantwortlichen ergriffen wird. Da seien zuerst die Stadtverwaltung und der Stadtrat zu nennen. In Leisnig habe gerade die starke CDU-Fraktion und der CDU-Bürgermeister die Führung übernommen und haben die entscheidenden Kontakte geknüpft.
Gleichzeitig machten Sie uns aber auch deutlich, dass wir als Verein, ohne Unterstützung der Kommune, diese Aufgabe allein nicht stemmen werden können. Das wurde von den Verantwortlichen in Leisnig erkannt und somit stand dort für Stadtrat und Stadtverwaltung nie die Frage, die Verantwortung für das städtische Objekt abzuwälzen. Man war sich bewusst, dass ein Erhalt nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zu erreichen ist. Gerade die gegenwärtige Ablehnung konnten die Gäste nicht verstehen. „Wir haben in Leisnig mit unserer Bürgerinitiative allerorten offene Türen eingerannt“, wurde uns berichtet.
Die Ausgangslage in Leisnig war, wie auch hier in Lommatzsch, die Aussicht auf mögliche Fördermittel zur Badsanierung. Die Stadtverwaltung wollte gerne ihr Bad für die Bevölkerung und die Attraktivität des Standortes nicht aufgeben. Sie war aber nicht in der Lage, wie auch hier in Lommatzsch, den Eigenanteil für die Sanierung aufzubringen.
Um keine Zeit zu verlieren, entschloss man sich in Leisnig nicht für eine Vereinsgründung, sondern bildete eine Bürgerinitiative. Deren Ziel es war, den notwendigen Eigenanteil für die Sanierung über Spendengelder abzusichern. Anfang 2014 wurde damit begonnen die notwendigen Spenden in Höhe von 50.000 EUR einzuwerben. Dieses Ziel wurde durch die Mobilisierung und Unterstützung der Bevölkerung und der ansässigen Wirtschaft, immer unter Rückendeckung von Stadtverwaltung und Stadtrat (wo alle Fraktionen zusammen gearbeitet haben), vorfristig innerhalb von 12 Monaten erreicht. Der zuständige CDU-Landtagsabgeordnete S. Liebhäuser knüpfte die Kontakte nach Dresden. Dort wurde als einflussreicher Unterstützer Staatssekretär Dr. M. Wilhelm gewonnen, der dann auch Ministerpräsident Tillich für dieses Projekt überzeugen konnte. In der Zwischenzeit akquirierte die Bürgerinitiative einen Betrag von 64.790 EUR. Der Spendenstand war immer aktuell auf der Internetseite www.fv-freibad-leisnig.de abzulesen. Dort sind auch viele weitere Informationen zu diesem Projekt zu finden. Im Herbst/Winter 2014-2015 wurde der Bau ausgeführt und das Bad wurde im Mai 2015 nach gerade einmal 1,5 Jahren wiedereröffnet und die Sommersaison 2015 wurde zu einem großen Erfolg.
Unser Verein verfügt, ohne bisherige konkrete Baupläne, ohne Unterstützung der Verwaltung, bereits jetzt über Spendenzusagen von ca. 40.000 EUR. Sollten die Pläne konkret werden, können wir sicher einen ähnlichen Betrag, wie die Leisniger Initiativgruppe, einwerben. Weiterhin würde unser Verein, im Gegensatz zu der Leisniger Bürgerinitiative, auch den laufenden Betrieb unterstützen. Aber bisher laufen wir in Lommatzsch permanent gegen Wände aus Untätigkeit und Ablehnung.

Wie könnte in Lommatzsch die Wiedereröffnung des Freibades gelingen? Nur durch eine gemeinsame Anstrengung! Die Vorlage liefert das gelungene Projekt in Leisnig.
• Unterstützung und Initiativen durch alle Stadt-ratsfraktionen,
• Federführung der Sanierung (über bereitstehende Fördermittel) durch die Stadtverwaltung,
• Spendeneinwerbung (Eigenanteil der Kommune) durch den Badverein,
• Betreibung des Freibades durch den Badverein,
• Einbindung übergeordneter Instanzen, Landtagsabgeordnete, Landkreis und Land Sachsen,
• Zusammenarbeit u. a. mit der Wirtschaft, Gewerbetreibenden, den Kindereinrichtungen und Schulen, den Vereinen sowie Kirchen und der Stadt Lommatzsch.

Was bringt uns ein saniertes Lommatzscher Freibad?
• Verringerung von Fahrwegen bzw. generelle Zugänglichmachung des Freibades für alle Einwohner der Lommatzscher Pflege zum Badbesuch, zum Schwimmen und zur sportlichen Ertüchtigung (insbesondere auch für die Bevölkerungsteile, die keine Möglichkeiten der Nutzung externer Schwimmbäder haben, damit Herstellung einer sozialen Gerechtigkeit),
• Möglichkeiten für Schulen zum Schwimmunterricht, Schwimmlager für Kindergarten etc. (Verringerung von Fahrzeiten und Kosten bei der Absicherung des schulischen Schwimmunterrichts),
• Nutzung durch die Sportvereine, aber auch alle anderen Lommatzscher Vereine in den Sommermonaten,
• Schaffung von Angeboten für Schwimm- und Fitnesskurse für unsere Bevölkerung,
• Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Verbesserung der Attraktivität der Stadt Lommatzsch und der Umgebung als Wohnstandort.

Warum kann der LBV das Lommatzscher Bad nicht kaufen?
Ein Verkauf des Freibades durch die Stadt Lommatzsch für 0 EUR ist nicht möglich, da sich dieser für den Haushalt der Stadt Lommatzsch negativ auswirkt.

1. Für das Freibad wurden Fördermittel für die Sanitäreinrichtung, die Rutsche und den Parkplatz in Anspruch genommen. Die Zweckbindungsfrist läuft bis ins Jahr 2023. Beim Verkauf an einen Dritten müsste die Stadt Lommatzsch Fördermittel in Höhe von ca. 200.000 EUR an den Freistaat Sachsen zurückzahlen.
2. Das Freibad hat derzeit einen Buchwert von ca. 400.000 EUR. Bei einem Verkauf für 0 EUR ergibt sich für die Stadt Lommatzsch im Haushalt ein Verlust von ca. 400.000 EUR.
3. Insgesamt würde der Haushalt der Stadt Lommatzsch mit einem Verlust von 600.000 EUR belastet. Dieser Fehlbetrag ist für den Haushalt der Stadt Lommatzsch nicht zu vertreten.

Der Lommatzscher Badverein ist weiterhin bereit, das Freibadgelände zu mieten und eigenständig zu betreiben.

Durch die Vermietung bzw. Wiedernutzung des Freibades wird von der Stadt Lommatzsch ein finanzieller Schaden in Höhe von ca. 600.000 EUR abgewendet. Gleichzeitig steigt die Attraktivität unserer Gemeinde und der gesamten Lommatzscher Pflege, da eine bereits über 100 Jahre alte Freizeiteinrichtung erhalten bleibt.
Die geplante Investition könnte gut mit Fördermitteln und mit Spenden abgedeckt werden, ohne dass dazu der städtische Haushalt in Größenordnung belastet werden muss.
Vielleicht zeigt das gelungene Beispiel von Leisnig den Lommatzschern, dass es durch gemeinsamen Willen eine Zukunft für unser dringend benötigtes, traditionsreiches Bad geben kann.
Unter dieser Prämisse regt der Lommatzscher Badverein e.V. die Bildung einer „Initiativgruppe“ unter der Teilnahme des Stadtrates, der Stadtverwaltung, dem Badverein sowie allen interessierten Unterstützern dieses Anliegens an, um die anstehenden Aufgaben gemeinsam umzusetzen und damit die Zukunft unseres Terence-Hill-Freibades zu sichern.

Wir haben hier in Lommatzsch gute Voraussetzungen. Wir sollten diese mit Mut, Weitblick und Nachdruck auch nutzen, zum Wohle unserer Stadt und aller Bürger.
Lommatzscher Badverein e.V. [zurück zur Übersicht]