13.02.2021
Chronik des Handballsports in Lommatzsch 1923 bis 2023
(Fortsetzung von Ausgabe 1-2021 …)
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Bevor Sie die Namen der Torwächter und Spieler lesen, müssen wir folgende Vorbemerkung machen. Zuerst danken wir allen Sportfreunden für ihr Engagement und ihre Leistungsbereitschaft, die sie für den Handballsport in den jeweiligen Mannschaften aufgebracht haben. Diese Namensliste ist natürlich nicht vollständig. Es wurden nur die Namen aufgeschrieben, die in einer Wettkampfmannschaft -Männer- gespielt haben oder noch spielen. Sollten Sie einen Namen vermissen, dann rufen Sie bitte Peter Kusch 58294 in Lommatzsch an und wir sind dafür recht dankbar und werden den Namen ergänzen. Unsere Statistik weist folgendes auf: Torwächter: 36, Spieler der ersten Generation: 48, Spieler der Landesliga: 30, Spieler Oberliga und DDR-Liga: 26, Spieler Bezirksliga, Bezirksklasse und Verbandsliga: 198. Der oben ausgesprochene Dank geht an 36 Torwächter und 302 Spieler der Traktor und SSV Gemeinschaft.
1.3. Namensliste Unsere Torwächter: Krauße, Kurt; Niese, Otto; Härtner,Walter; Fischer, Klaus; Schuster, Werner; Haser, Karl; Gans, Uwe; Hölzen, Ralf; Schreibelmeyer, Sven; Gäbler, Nils; Hornemann; Lüttich, Peter;Krause, Fritz; Schirmer, Kurt; Tuczeck, Rudi; Schuster, Fritz; Schubert, Siegfried; Richter, Andreas; Halwaß, Holger; Hölzen, Matthias; Halwaß, Christoph; Becker, Michael; Mittag, Peter; Rühlow, Alex; Fischer, Kurt; Nitzsche, Erhard; Schubert, Wolfgang; Hientzsch, Volker; Moosche, Jochen; Huttary, Michael; Dietze, Thomas; Beyer, Jens; Vogel, Gerd; Georgie, S.; Röpke, Philipp; Moosche, Thomas. Spieler der 1. Generation: Große, Paul; Elschner, Albert; Bronder, Johannes; Dietz; Rothemund, Fritz; Winkler, Kurt; Kühne, Kurt; Voigt, Rudolf; Nitzsche, Otto; Grütze, Rudolf; Brunnenbauer, Richard; Herklotz; Hemmann, Heinz; Thronicke; Mietzsch, Alfred; Petzold, Walter; Kunze, Paul; Saß, Kurt; Ziegenhals, Arno; Hummitzsch, Kurt; Illgen, Karl; Kissig, Arno; Kissig, Willy; Wagner, Kurt; Berthold, Bruno; Galler, Heinz; Brunnenbauer, Alfred; Mäbert, Kurt; Fischer, Hans; Naumann, Hans; Beutner, Gerhard; Leuderitz; Schlieder; Ostermay, Alfred; Richter, Kurt; Winkler, Kurt; Grumbach, Kurt; Klefinghaus, Herrmann; Klemig, Karl; Schöffel, Karl; Heller, Rolf; Treulieb, Werner; Frohberg,Kurt; Wagenzink, Fritz; Fischer, K.; Wüstner, Heinz; Fröhlich, Rudolf; Berthold, Bruno. Spieler der Landesliga-Mannschaft: Gültner, Wilhelm; Fröhlich, Karl; Krauße, Lothar; Knobloch, Willy; Schönherr, Adi; Kissig, Arno; Schwärig, Eberhard; Wießner, Gerhard; Hesse, Rolf; Nitzsche, Richard; Werner, Rudi; Rennert, Horst; Mehnert, Rudi; Klug, Herbert; Ostermey, Ludwig; Röder, Hans; Starke, Kurt; Hoppe; Seifert; Wüstner; Lüdecke, Hans-Joachim; Harbach, Hans-Georg; Elschner, Helmut; Pforte, Werner; Gottschalk, Werner; Büttner, Eberhard; Kluttig, Erich; Hempel, Günter; Hennig, Hans; Gläser, Arno. Spieler der Oberliga und DDR-Liga Mannschaften: Werner, Fritz; Zimmermann, Walter; Kliche, Hans-Joachim; Schilling, Manfred; Kusch, Peter; Pflister, Rolf; Heller, Reiner; Fröhlich, Jochen; Dörr, Christian; Heinert, Rolf; Fest, Wolfgang; Starke, Kurt; Sternberger, Rolf; Hölzen, Gerd; Büttner, Gerd; Klose, Jürgen; Rieck, Wolfgang; Kießling, Karl.Heinz; Fritzsche, Heinz; Lantzsch, Peter; Dürschke, Helmut; Schumann, Hansi; Moosche, Peter; Heuert, Jochen; Schulze, Klaus; Dörr, Hubert. Spieler der Bezirksliga-Bezirksklasse-Verbandsliga-Mannschaften: Schanze, Karl; Kuschel, Reinhold; Kuschel, Klaus; Becker, Max; Vogel, Günter; Bischof, Jürgen; Burkhardt, Fritz; Böhme, Jochen; Paleit, Peter; Mehnert, Dieter; Kühne, Ulrich; Arnold, Helfried; Gültner, Peter; Elschner, Harald; Merzdorf; Krebs, Lutz; Leder, Uwe; Thiele, Klaus; Arnold, Hans; Burkhardt, Heinz; Ouaas, Jürgen; Mittag, Olaf; Röder, Frank; Petzold, Frank; Faltz, Matthieas; Kretzschmar, Rainer; Kotzan, Dirk; Fritz, Rene; Haubold, Dirk; Weiße, Steffen; Eßbach, Volker; Thieme, Gerhard; Mäbert, Karl-Heinz; Plaul, Hans-Georg; Schwärig, Werner; Schommler, Gerhard; Hölzen, Horst; Bazan, Helmut; Zieger, Bernd; Köhler, Bernd; Keil, Horst; Schulz, Werner; Beitz, Rudi; Gültner, Jochen; Thuns, Volker; Jürschik, Dietmar; Fiedler, Hartmut; Jäkel, Günter; Birkner, Christoph; Siracki, Heinz; Wendler, Frank; Schumann, Jürgen; Mittag, Uwe; Biesold, Frank; Riemer, Jochen; Stephan, Klaus; Wutke, Andreas; Zwahlen, Jörg; Schulz, Steffen; Albrecht, Jochen; Eichholz, Thomas; Beier, Lutz; Illgen, Fritz; Wunderlich, Reiner; Dettmer, Gerhard; Wölfel, Manfred; Koy, Karl-Heinz; Büttner, Manfred; Wagner, Klaus; Hanisch, Werner; Schilling, Fred; Rößler, Horst; Lehmann, Frank; Wiesner, Wolfgang; Goldammer, Dieter; Völkner, Heiko; Lantzsch, Arndt; Hennig, Hans-Ludwig; Schmidt, Peter; Stierl, Gerhard; Elschner, Tilo; Naumann, Uli; Löwe, Eberhard; Unnasch, Fred; Trutt, Mario; Göthe, Volkmar; Pappermann, Tilo; Proschmann, Lutz; Jentzsch, Gunter; Albrecht, Steffen; Panitz,Thomas; Hofmann, Volker; Holl, Uwe; Schulz, Werner; Hölzen, Ingo; Stork, Tilo; Hirth, Marcus; Portsch, Tino; Jäkel, Rene; Ebert, Sven; Kubilka, Ivo; Neubert, Christian; Kasper, Roman; Streiphardt, Heiko; Lassonczyk, Ralph; Schadler, Sven; Weidner, Maik; Kriegel, Sven; Koy, Mirko; Mader, Tom; Haberstock, Nico; Fritzsche, Tino; Schymizek, Marc; Kriegel, Rene; Haberstock, Sven; Halwass, Toni; Dietrich, Max; Venus, Julian; Riedrich, Dirk; Schwarzbach, Torsten; Ullrich,Stephan; Fischer, Thomas; Weidner, Uwe; Zieger; Richter, David; Pahl; Knaak; Bressel, Jonas; Dietzmann, Volker; Bieber, Sven; Einsiedel, Axel; Quaas, Cristoph; Hirth, Roland; Leipert, Matthias; Ebert, Mario; Schilling, Tom; Ludwig, Matthias; Zeinar, Ralf; Elschner, Holger; Hornemann; Fröhlich, Sven; Hanisch, Carsten; Tanner, Ronald; Dietzmann, Jacob; Häberer, Andre; Wand, Stefan; Klengler, Peter; Hilgenfeld, Tom; Gentemann, Philipp; Wunderlich, Nico; Georgie, John; Schmittgen, Tim; Fischer, Philipp; Kunad, Jens; Kuschel, Ralph; Möbius; Neumann; Hanisch, Carsten; Streipardt, Heiko; Schlimpert; Mader; Richter, Hardy; Griese, M.; Scheffert, Mario; Strümper, Tino; Gotscharek, Klaus; Schulz, Peter; Verbitzki, Michael ;Pockrandt, Andreas; Halwaß, Toni; Neubert, Matthias; Eisold, Frank; Schwarzbach, Torsten; Essenburger, Holger; Zittlau, Carsten; Fischer, Lars; Wasiak, Dirk; Gebauer, Jens; Mittag, Lucas; Soltysiak, Stefan; Kramer, Eric; Hennig, Martin; Rautenberg, Chris; Uhlemann, Martin; Grunau, Tom; Dreißig, Marcus; Kornmacher, Phil-Elias; Gau, Maximilian; Winkler, Maik; Pforte, Sven; Boehnke; Wiesner; Hempel, Dietmar; Martik, Eric; Pelz; Hanzlik, Benno; Wunderlich, Nico; Wüstner.
1.3.1. Auswahlspieler Kühne, Kurt: Lehrgang zur Vorbereitung der Olympischen Spiele 1936; Lantzsch, Peter; Lehrgang B-Auswahl der DDR 1959; Frieske, Reiner: Nationaltorhüter, 85 Länderspiele, Torwart Weltmeisterschaft 1964, Torwart Weltmeisterschaft 1967, Torwart Weltmeisterschaft 1970 2. Platz, Torwart Olympische Spiele 1972 in München, alle Einsätze im Hallenhandball; Kürbis, Jens: Nationaltorhüter, 39 Länderspiele, 21 für die DDR, 19 für den DHB, Torwart Weltmeisterschaft 1990 mit DDR, Torwart Weltmeisterschaft 1993 mit DHB Auswahl (alle Einsätze im Hallenhandball) In einem Sonderbericht werden wir ausführlich über unsere Nationalspieler berichten. Peter Kusch, Horst Hölzen, Jochen Heuert und Ulrich Kühne Wir wollen heute unsere vier Auswahl-Nationalspieler vorstellen. Obwohl wir eine kleine Handballstadt waren, kamen auch aus unseren Reihen Auswahlspieler. Alle vier Spieler/Torhüter sind „waschechte“ Lommatzscher Jungs und erlernten hier das Handballspielen. Alle vier konnten für unseren Verein große Erfolge erzielen. So wurde Kurt Kühne zum entscheidenden Torwerfer im Spiel um den Aufstieg in die Meisterklasse. Peter Lantzsch trug wesentlich mit dazu bei, dass wir in die Oberliga aufstiegen. Reiner Frieske wurde mit der B-Jugend 1956 DDR Meister und FDJ-Pokalsieger und 1958 Bezirksmeister . Er spielte mit der A-Jugend 1958 um die DDR Meisterschaft. Jens Kürbis wurde mit seiner Lommatzscher Mannschaft Spartakiadesieger. Kurt Kühne, Lehrer an der landwirtschaftlichen Betriebsberufsschule in Lommatzsch Kurt Kühne war der erste Handballspieler aus Lommatzsch, der unseren Lommatzscher Handball in die nationale Öffentlichkeit brachte. Als sehr guter Spieler der Jugendhandballmannschaft des TV 1848 Lommatzsch trainierte er unter der Anleitung des Jugendwarts Fritz Krause. Bereits mit 17 Jahren wurde er1930 in die 1. Männermannschaft aufgenommen. Hier spielte er im Angriff und erzielte gleich im ersten Spiel wichtige Tore, die zum Spielgewinn führten.Er konnte mit der Lommatzscher Mannschaft in die Meisterklasse aufsteigen.1932 wechselte Kurt Kühne zum Polizeisportverein Meißen.Ab 1933 spielte er beim Polizeisportverein Leipzig, bis dieser 1934 aufgelöst wurde. Bekannt durch seine Wurfstärke und sehr guten spielerischen war für ihn die Krönung, als er 1934 erfuhr, dass er für die Olympischen Spiele 1936, in Berlin, verpflichtet wurde. Kurt Kühne war Spieler des bekannten Lommatzscher K-Sturms. Im Jahr 1948 wurde Kurt Kühne Mitglied der Demokratischen Sportbewegung (siehe abgebildeten Ausweis). Das war Lommatzschs legendärer „K“-Sturm Kissig, A. Klefinghausen Kühne Kissig, W. Klemig.
Peter Lantzsch, wurde am29. Mai 1938 in Lommatzsch geboren. Peter kam relativ spät zum Handballsport.Im Jahr 1956 spielte er in der A-Jugendmannschaft. Sehr rasch erfolgte eine steile Entwicklung in Richtung Spitzenspieler.Er spielte kurze Zeit in der 2. Mannschaft von Traktor Lommatzsch. Im Spieljahr 1957/58 begann sein großer Leistungssprung und er wurde zum erfolgreichsten Stürmer der 1. Männermannschaft.Im ersten Oberligajahr 1959 war es dem Trainer Fritz Prosser und seinem Kapitän „Pit“ Kretzschmar, vom SC Leipzig, nicht verborgen geblieben, dass in Lommatzsch ein solch guter Stürmer ist. Peter Lantzsch wurde vom Sportclub Leipzig abgeworben und zum SC geholt. Hier spielte er bis zum Ende seiner sportlichen Laufbahn. Noch in Lommatzsch spielend ,1959, erhielt er eine Einladung zum Lehrgang der B-Nationalmannschaft. Diese bereitete sich in der Sportschule des DTSB in Werdau auf ein Länderspiel gegen Polen vor. Peter Lantzsch war für dieses Spiel vorgesehen. Leider sagten die Polen dieses Spiel kurzfristig ab und Peter kehrte nach Lommatzsch für kurze Zeit zurück.
Reiner Frieske, ist ein ehemaliger deutscher Handballtorwart Reiner hat 85 Länderspiele für den DHV der DDR bestritten Reiner wurde am 11. Oktober 1940 auf der Nossener Str.18 in Lommatzsch geboren. Er spielte von 1951 an in den Kindermannschaften der BSG Traktor, wurde mit der der B-Jugendmannschaft 1956 DDR Meister und FDJ-Pokalsieger und konnte 1958 mit der A-Jugendmannschaft Bezirksmeister werden. Mit dieser Mannschaft spielte er 1958 um die DDR-Meisterschaft. Im Jahr 1958 ging Reiner zur Nationalen Volksarmee (NVA) nach Mühlhausen. Im gleichen Jahr führte die NVA in Kirschau,Ostsachsen, ein Hallenhandballturnier für Armeemannschaften durch. Die Armeemannschaft von Mühlhausen nahm daran teil und Reiner Frieske stand im Hallentor. Der damalige Trainer ,Hans Bernauer, vom ASK Vorwärts Cottbus war zur Sichtung anwesend und verpflichtete Reiner sofort zum ASK. In Cottbus angekommen spielte Reiner 1958-1961beim ASK Vorwärts Cottbus bis zur Auflösung dieser DDR-Liga Mannschaft.Reiner ging mit weiteren drei Sportfreunden von Cottbus zum ASK Vorwärts nach Berlin. Er spielte beim ASK Vorwärts Berlin und nach dessen Verlegung nach Frankfurt/Oder beim ASK Vorwärts Frankfurt/Oder. Während dieser Zeit spielte Reiner 85 mal für die Nationalmannschaft der DDR. Er stand im Aufgebot des DHV der DDR bei der Weltmeisterschaft 1964, bei der Weltmeisterschaft 1967, bei der Weltmeisterschaft 1970 in Frankreich, als seine Mannschaft Vizeweltmeister wurde und das Endspiel gegen Rumänien knapp mit 13:12 verlor und er spielte bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Am 10.März 1970 schrieb die Berliner Zeitung: Wir möchten nun den Versuch unternehmen,aus unserer Sicht die besten Spieler der WM zu nennen. Bei den Torhütern wären vor allem Arslanagic (Jugoslawien), Frieske (DDR) und Penu (Rumänien) zu nennen. Also gehörte Reiner zu den weltbesten Torhütern Ende der 60iger und Anfang der 70iger Jahre. Mit dem ASK Vorwärts Berlin/Frankfurt /Oder wurde er 1963 auf dem Großfeld und 1964 und 1974 in der Halle auch DDR Meister. Reiner stellte uns viele Bilder, Zeitungsberichte, Wimpel, die er für seine Länderspiel jubiläen erhielt,seine Olympia Akkreditierung, DDR Meistermedaillen usw. für unser Traditionszimmer zur Verfügung. Heute lebt Reiner Frieske in Strausberg. Reiner mit seinen Mannschaftskameraden der DDR-Auswahl und Trainer Heinz Seiler (rechts). Links kniend mit dem DDR-Emblem Reiner Frieske.
Weit war der Weg nach Paris Klaus Prüsse, Klaus Franke, Rainer Frieske, Rainer Ganschow, Gerhard Gernhöfer, Wolfgang Lakenmacher, Klaus Langhoff, Wolf Dietrich Neiling, Klaus Petzold, Peter Randt, Josef Rose, Karl-Heinz Rost, Werner Senger, Rainer Zimmermann, Harry Zörnack,Horst Lankhöfer Gab es noch einen rettenden Pfad aus diesem Abgrund? Es gab ihn. Doch er verlangte ebensoviel Mut wie gute Nerven und eine unerschütterte Mannschaftsmoral. Die Zeit der Kabinenpause wurde nicht mit Selbstvorwürfen vergeudet, Die Analyse der Fehler war wichtiger und die Erinnerung an die eigenen Stärken. Für die Spieler war noch nichts entschieden. Trainer Seiler hatte vorher noch Reiner Frieske für Prüsse ins Tor beordert. Der Rostocker war schuldlos an dieser Torflut, aber er schien von ihr beeindruckt. Und Frieske, das Schwergewicht von 1,85 m und 89 kg, dem kaum einer seine Reaktionsfähigkeit zutraut, fand als erster sein Selbstvertrauen. Die 12:8-Führung beantwortete er mit drei derart imponierenden Abwehrtaten. daß sie einigen westdeutschen Spielern bereits da die Wurfsicherheit raubten. Und jedesmal traf sie der Konter wie Keulenschläge. Zehn Minuten später stand es 12:12, und alles begann von vorn. In dem härter werdenden Duell trat Klaus Langhoff, der Abwehrstratege. mit immer größerer Gelassenheit an die Sieben-Meter-Marke. „Heute hatte ich die Sicherheit, auch zum Gegner schauen zu können und seine Reaktionen abzuwarten.“ Vier Würfe, vier Tore! „Allez, weiß! Allez, weiß!“ sangen auf den Tribünen begeisterte Franzosen. Die furchtlose Unverdrossenheit dieser Akteure in Weiß hatte sie in Bann geschlagen. Und die Dramatik wuchs. Das 16:16 nach einer Stunde forderte die Verlängerung! Die Erschöpfung der Kontrahenten war unübersehbar. „Wenige Minuten vor Schluß brach Panik auf der westdeutschen Ersatzspielerbank aus. Ein Auswechselspieler nach dem anderen bat darum, nicht mehr eingesetzt zu werden“, beschrieb der „Spiegel“ die Szenerie auf der Gegenseite. Diese sah ihr 17:16 mit dem sofortigen Ausgleich beantwortet. Und dann lief der Angriff der DDR bald drei Minuten lang. Doch das war kein Spiel auf Zeit, das die Schiedsrichter hätten unterbinden können. Sie sahen die ständigen Bemühungen um eine Schußchance. Das Warten auf die Hundertprozentige geschah in erstaunlicher taktischer Disziplin. Sechs Sekunden vor Schluß sah sie Klaus Petzold gekommen. „Ich habe dem Verteidiger die Kugel direkt über den Scheitel geschossen und sah sie hoch im Winkel ein- schlagen.“ Eine Woge des Jubels schlug über dem Berliner zusammen, und sie staute sich wieder, als die noch wenigen Spielsekunden zur Konzentration zwangen. Doch dann brachen alle Schleusen. Die 3:0-Führung der DDR hatten die Rumänen bei 4:4 ausgeglichen. Dann kam der arge Schock eines verletzten Gerhard Gernhöfer. Das Schlüsselbein war aus der Kapsel gesprungen! Ein Wagen brachte den Rostocker ins Krankenhaus. Aber auch seinen Ausfall verkraftete die Mannschaft, wenn auch mühevoll. Keiner der beiden Kontrahenten kam aber nun weiter als um einen Torerfolg davon. Je viermal eroberte sich jeder die Führung und verlor sie wieder. „Ohne Gruja wäre der Weltmeistertitel an die DDR gegangen, das den schnelleren und konstruktiveren Handball vorführte“, schrieb die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter" später. „Das Spiel der Rumänen lief praktisch ganz und gar darauf hinaus, Gruja in eine gute Position zu bringen.“ Wenn dessen „Schatten“ Harri Zorneck ihn nicht mehr bremsen kennte - aber er tat das meist glänzend - dann schaffte es Rainer Frieske im Tor. Neunmal scheiterte Gruja an ihm. Doch dann entschieden die Bärenkräfte dieses Zwei-Meter-Recken und großartigen Handballers das Finale. 10:10 stand es nach einer Stunde. Die erste Verlängerung brachte ein 11:11. Und wieder fielen zwei Tore zum 12:12. Bis schließlich Gruja in der 74. Minute jenes 13. Tor gelang, als Rumäniens Glückszahl.
Wir möchten nun den Versuch unternehmen. aus unserer Sicht die besten Spieler der WM zu nennen. Bei den Torhütern wären vor allem Arslanagic (Jugoslawien). Frieske (DDR) und Penu (Rumänien) zu nennen. Ohne diese Männer wäre der Handball in Lommatzsch nie so weit gekommen.
Jens Kürbis Er ist am 17. Oktober 1965 in Lommatzsch (Sachsen) geboren. Er ist ein deutscher Handballtorwart und Sport-Redakteur. Er erlernte bei der BSG Traktor Lommatzsch das Handball-Spielen und wurde über das Trainingszentrum der Sektion Handball nach Leipzig delegiert. Dort spielte er von 1985 bis 1991 beim SC Leipzig, von 1991 bis 1995 beim SC Magdeburg und von 1995 bis 2005 beim VfL Bad Schwartau, bis 1999 in der Bundesliga. Im Jahr 2008 (mit 43 Jahren!!) wurde er nochmals vom TUSEM Essen rekrutiert. „Von der Pressetribüne zurück auf die Platte. Jens Kürbis-einmal verrückt, immer verrückt auf Handball.“ Im Aufgebot der Männer-Handballnationalmannschft der DDR spielte Jens Kürbis bei der Weltmeisterschaft (WM) 1990, wo er mit seiner Mannschaft Achter wurde, und für die Deutsche Männer- Handballnationalmannschaft bei der WM 1993 (6.Platz). Er stand insgesamt 39 mal in den Aufgeboten des Deutschen Handballverbandes (DHV) der DDR (21 Spiele) und des Deutschen Handballbundes (DHB) der Bundesrepublik Deutschland (18 Spiele). Jens Kürbis ist von Beruf Sportredakteur, er arbeitet für die Lübecker Nachrichten!
Karl Fröhlich Ergriff als erster den Wiederaufbau des Handballsports 1946 Spieler der Landesliga-Mannschaft, erster Übungsleiter der Männermannschaft ab 1946 1950 baute er die erste Kinder- und Jugendabteilung im Kreis Meißen auf, war Gründermitglied der SG später BSG Traktor, Betreuer von Jugendmannschaften 1957
Gerhard Meyer Sattlermeister aus Lommatzsch, baute ab 1946 den Handball in Lommatzsch wieder auf. War ab 1951 bis 1969 Sektionsleiter, führte Buch mit allen Spielernamen, Spielergebnissen, Tabellen usw. von 1949 bis 1969, DINA 5 und DINA 2 Bücher liegen vor, er war Mitglied des Bezirksfachausschuss Handball und leitete mit großem Erfolg die Spielkommission des Bezirks Dresden.
Fortsetzung in Ausgabe 3-2021 … [zurück zur Übersicht]