18.12.2020
Weihnachtsansprache
„Das Kind in der Krippe ist das Licht der Welt“
- Gedanken zum Weihnachtsfest -
LN-Fotostrecke Bild 1 von 0
Liebe Leserinnen- und Leser,
wenn ich an Weihnachten denke, freue ich mich auf die verschiedenen Gottesdienste und Christvespern in unseren Kirchen. Ich freue mich auf bekannte Lieder und Texte, auf die Krippenspiele und die geschmückten Kirchen. Ich freue mich über die Menschen, die sich hier an vielen Stellen einbringen und engagieren. Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Und ich freue mich auch über diejenigen, die zumindest einmal im Jahr in unsere Kirchen kommen. Sie sind gern gesehen in der Kirche – nicht nur an diesem Tag.
Und dennoch in diesem Jahr ist vieles anders. Vieles, was zum fröhlichen Rahmen gehört, kann in diesem Jahr einmal nicht sein. Umso deutlicher wird der eigentliche Kern des Heiligen Abends. Es geht um das Kind in der Krippe. Es geht darum, dass dieses Kind die Hoffnung der Menschen - damals bis heute - aufnimmt und stillt. Es ist die Hoffnung nach Annahme, so wie ich bin. Es ist die Sehnsucht nach Liebe und Unterstützung, da, wo ich sie brauche. Und es ist das Bedürfnis nach Wärme und Licht in einer Zeit der Dunkelheit und Kälte. Alles das und viel mehr findet seine Erfüllung im Stall von Bethlehem zu Beginn unserer Zeitrechnung. Geschickt ist es uns, damit wir nicht in den Wirrnissen der Zeit scheitern, sondern die guten Anlagen in uns Menschen zum Tragen kommen.
Schon damals kamen die einfachen Menschen – die Hirten – genauso wie die Wissenschaftler – die Weisen – um zu schauen, was es mit dem Kinde auf sich hatte. Sie spürten sehr genau, welche Kraft der Liebe, der Fürsorge und des Miteinanders von diesem Kind ausgeht. Sie behielten diese Begegnung aber nicht nur in ihren Herzen, sie trugen sie weiter zu den Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld. So, dass diese Botschaft der Liebe, Fürsorge und des Miteinanders hinausging in die Welt. Zu den Armen und den Reichen, den Jungen und den Alten, den Frauen und den Männern, den Herrschern und den Beherrschten… Von den Wenigen der Heiligen Nacht zu Milliarden von Christen in unserer Zeit weltweit. Dabei war das Kind in der Krippe von Anfang an angefeindet und bedroht. Von Herodes, dem Großen bis zu den Diktatoren unserer Zeiten. Von den sichtbaren Bedrohungen bis zu denen, die wir nicht wahr haben wollen. Immer wieder stillte das Kind in der Krippe, Jesus Christus, die Sehnsucht der Menschen. Bei ihm wurden die Herzen der Menschen warm; Licht wurde es, wo er wirkte; neue Wege konnte gehen, wer sich auf ihn einließ.
Einer seiner Freunde, Johannes, überliefert das Wort Jesu über sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Dieses Licht sehen wir in unseren Kerzen und spüren es in unseren Herzen. Das ist der Kern der Heiligen Nacht. So wird Gott Mensch für jeden von uns.
So können wir innerlich gestärkt hinausgehen in die Weihnachtszeit und in das neue Jahr 2021.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie mit dem Herzen auf das Kind in der Krippe schauen können. Ich wünsche Ihnen, dass es Friede werde in Ihrem Herzen und in Ihrem Umfeld. Ich wünsche Ihnen – auch im Namen der Mitarbeiter und des Kirchenvorstandes der Ev.- Luth. Kirchgemeinde Lommatzsch-Neckanitz - ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest sowie Gottes Schutz und Segen für das neue Jahr 2021.
Ihr Pfarrer Dietmar Saft [zurück zur Übersicht]