14.05.2021
Chronik des Handballsports in Lommatzsch 1923 bis 2023
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(Fortsetzung von Ausgabe 3-2021 …)

Bevor Sie aus unserer Handball-Chronik weiter lesen, werfen Sie einen Blick in unser schönes Vereins- Traditionszimmer Pokalecke Fotowand 2. Die Geschichte des Handballsports „Das Deutsche Spiel“ vom Großfeld in die Halle Es war der Berliner Oberturnwart Max Heise, der am 29. Oktober 1917 die ersten Regeln des modernen Handballspiels schrieb. Er bestimmte die Namensänderung von Torball zu Handball. Zunächst war das Spiel für Frauen ausgelegt. Jegliche kämpferischen Elemente und jeder Körperkontakt waren im Entwurf von Heise nicht erlaubt. Der Berliner Turnlehrer Carl Schelenz veränderte 1919 das Regelwerk dann entscheidend. Er erlaubte Zweikämpfe. Durch diese Änderung wurde Handball auch für Männer interessant. Zudem verkleinerte er den Ball, damit nahm das Werfen eine zentrale Rolle im Spiel ein, was noch heute ein Großteil der Faszination für den Sport ausmacht. Auch die Einführung des Prellens und der Dreischrittregel geht auf den Sportlehrer zurück. Um dem Ganzen den richtigen Rahmen zu geben, hat Schelenz Elemente aus dem Fußball übernommen. Es wurde mit 11 Feldspielern gespielt. Auch die Abmessung des Spielfeldes war mit dem heutigen Fußballfeld vergleichbar. Erst 1972, als Handball zu den Olympischen Spielen in München gespielt wurde, setzte sich die überdachte Version gegenüber Feldhandball endgültig durch. Von 1949/50 an wurden laufend Regeländerungen getroffen. Das Spiel auf dem Großfeld sollte immer interessanter gestaltet werden. 1956 wurde dann bis zum Schluss die Wurflinie auf 13 m, Strafwurf 14 m und Freiwurflinie auf 19 m festgelegt . Es wurde eine Drefeldteilung eingeführt. Fortan durften sich in jeder der beiden Angriffszonen, die 35 m vor dem Tor begannen nur noch 6 Feld- Spieler jeder Mannschaft aufhalten.Diese Regel hatte den Namen: „Mannschaft-außer-Spiel-Regel“ Die Strafzeiten waren 5 oder 10 Minuten. Ende 1960 erfolgt die Verdrängung des Feldhandballs zur Halle.Ein Grund war mit, das Wetter in Nordeuropa. Nordländer waren für das Großfeldspiel im freien stark eingeschränkt. Nach dem 2. Weltkrieg (1939-1945) fand bereits 1946 in der amerikanischen und englischen Zone die erste gemeinsame Meisterschaft im Feldhandball statt. Mit der Neugründung des DHB 1949 ( in der DDR 1958 DHV) wurden erstmals die Deutschen Meisterschaften auf dem Feld und in der Halle ausgetragen. Bis 1966 gewann die Mannschaft der BRD alle Nachkriegsweltmeisterschaften im Feldhandball, wobei einmal der Titel (1959) von einer gesamtdeutschen Mannschaft gewonnen wurde. 1972 löste sich die Feldhandball Bundesliga auf. Denn als die Kommunen großflächige Sporthallen bauten, waren die Weichen für die Zukunft gestellt. Der DHB musste sich internationalen Trend anpassen. Hervorzuheben ist die Überlegenheit der DDR-Auswahl der Frauen, die 1971, 1975 und 1978 die Hallenweltmeisterschaft gewann, während dies der BRD-Auswahl der Männer nur 1978 gelang und nach der politischen Wende 2007 einer „Deutschen Mannschaft“.

2.1. Ausgewählte geschichtliche Daten 1920: erste Handballrunde des Deutschen Sportbundes für Leichtathletik, die in Berlin durchgeführt wurde; 23.3.1925: erstes Länderspiel in Halle an der Saale vor 40000 Zuschauern Deutschland – Österreich 3:6 Halle an der Saale war früher die Hochburg des Handballspiels in Deutschland; 1926 Internationale Anerkennung der Regeln des DSB; 1927: erste internationale gültige Regeln; 1928: Gründung der internationalen Amateur Handballförderation (JAHF); 1929: Einigung im Regelwerk zwischen den DSB und DTB; 1930: in der IHF sind 30 Länder vertreten erstes Frauenländerspiel in Prag Deutschland – Österreich 4:5; 1935: erstes internationales Handballspiels (Dänemark gegen Schweden); 1936: Olympische Feldhandballturnier in Berlin. Der Lommatzscher Kurt Kühne war mit im Vorbereitungslager-Trainingslager; 1938: Hallenweltmeisterschaften in Berlin, 1. Deutschland, 2. Österreich, 3. Schweiz; Feldhandball- Weltmeisterschaft in Berlin 1. Deutschland, 2. Schweiz, 3. Ungarn; 1946: Gründung der Internationalen Handballförderation (IHF) in Wien, Übernahme der Aufgaben der (IHAF); 1949: Gründung des Deutschen Handballbundes (DHB); seit 1938 Weltmeisterschaften der Herren; seit 1957 Weltmeisterschaften der Damen; 28.4.1957: Feld-Freundschaftsspiel BRD – DDR in Hannover 13:16; 14.7.1957: Feld-Freundschaftsspiel DDR – BRD in Leipzig vor 93000 Zuschauern 14:19; 1958: Gründung des Deutschen Handballverbandes (DHV) in der damaligen DDR in Halle an der Saale; 5.4.1959: Feld- Freundschaftsspiele BRD – DDR in Augsburg 18:22; 12.4.1959: Feld- Freundschaftsspiel DDR – BRD in Dresden vor 45000 Zuschauern 19:19. Diese Spiele dienten der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 1959 zur Findung einer gemeinsamen Deutschen Mannschaft. 1972: Aufnahme von Handball in das Olympische Programm (Herren); 1976: Aufnahme von Hallenhandball in das Olympische Programm (Frauen); 1967: Großfeldhandball in der DDR eingestellt; 1973: Großfeldhandball in der BRD eingestellt; 1966: letzte Großfeld- Weltmeisterschaft Endspiel BRD – DDR 15:15 Weltmeister BRD (besseres Gesamttorverhältnis)

2.2. Ausgewählte geschichtliche Daten im Hallenhandball 2.2.1. DDR: Weltmeisterschaften in der Halle und Olympische Spiele WM 1958: 3. Platz gemeinsame Deutsche Mannschaft; WM 1961: 4. Platz gemeinsame Deutsche Mannschaft mit dem DHB-Trainer Werner Vick; WM 1964: Vorrunde, mit Reiner Frieske im Tor, ehemaliger B- und A-Jugendspieler aus Lommatzsch; WM 1967: Vorrunde, mit Reiner Frieske im Tor; WM 1970: 2. Platz mit Reiner Frieske im Tor; WM 1974: 2. Platz; WM 1978: 3. Platz; WM 1982: 6.Platz; WM 1986: 3 Platz; WM 1990: 8. Platz, mit Jens Kürbis im Tor,ehemaliger Spieler aus Lommatzsch. Olympische Spiele: 1972, 4. Platz in München mit Reiner Frieske im Tor; 1980, Olympiasieger in Moskau; 1988, 7. Platz in Seoul. 2.2.2 BRD Weltmeisterschaften in der Halle und Olympische Spiele WM 1958: 3. Platz gemeinsame Deutsche Mannschaft mit dem DHB Trainer, Werner Vick; WM 1961: 4. Platz gemeinsame Deutsche Mannschaft mit dem DHB Trainer ,Werner Vick; WM 1964: 4. Platz; WM 1967: 6. Platz; WM 1970: 5. Platz; WM 1974: 9. Platz; WM 1978: Weltmeister; WM 1982: 7. Platz; WM 1986: 7. Platz; WM 1990: nicht qualifiziert; Olympische Spiele: 1972, 6. Platz in München; 1976, 4. Platz in Montreal; 1980, nicht teilgenommen in Moskau; 1984, 2. Platz in Los Angeles; 1988 nicht qualifiziert . Politische Wende in Deutschland, Wiedervereinigung. Wir sind auch im Handballsport ein Verband, DHB Deutschland. 1992: 10. Platz in Barcelona; 1996: 7. Platz in Atlanta; 2000: 5. Platz in Sydney; 2004: 2. Platz in Athen; 2008: 9. Platz in Peking; 2012: nicht qualifiziert; 2016: 3. Platz in Rio de Janeiro; WM 1993: 6. Platz mit Jens Kürbis im Tor, ehemaliger Spieler aus Lommatzsch; WM 1995: 4. Platz; WM 1997: nicht qualifiziert; WM 1999: 5. Platz; WM 2001: 8. Platz; WM 2003: 2. Platz; WM 2005: 9. Platz; WM 2007: Weltmeister, wurde in den Deutschen Medien als „Wintermärchen“ bezeichnet; WM 2009: 5. Platz; WM 2011: 11. Platz; WM 2013: 5. Platz; WM 2015: 7. Platz; im Jahr 2016 wurde Deutschland Europameister; WM 2017: 9. Platz; WM 2019: 4. Platz; EM 2020: 5. Platz. Peter Kusch, Horst Hölzen, Jochen Heuert, Ulrich Kühne

3.0. Historie, Tabellen, Berichte, Ergebnisse, Statistik und Bilder 3.1. Großfeld, Kleinfeld und Hallenhandball 3.2. Feldhandball 3.2.1.Allgemeines Früher war Großfeldhandball besonders im deutschsprachigem Raum eine populäre Sportart. 1953 und 1954 gab es zum Beispiel 2 Länderspiele im Augsburger Rosenau-Stadion gegen Österreich und Schweden, denen 35.000 und 40.000 Zuschauer beiwohnten. Das Spiel gegen Schweden wurde als „Kampf der Giganten“ tituliert, der Sieger Deutschland als „Wunder von Augsburg“ in Anlehnung an das „Wunder von Bern“ der Fußballer, 1959 gewann die DDR- Auswahl einen Vergleich gegen die BRD-Auswahl und wurde danach zur Mannschaft des Jahres gewählt. Bei der ersten Weltmeisterschaft nach dem 2. Weltkrieg 1948 durfte Deutschland nicht teilnehmen. Schweden wurde Weltmeister.
3.2.2. Platzierungen und Feldhandball-Ligen der Lommatzscher ab 1923 1923: keine Pflichtspiele; 1924: Spielgruppe Turngau Nordsachsen 1. Klasse, 3. Platz 17 Spiele gewonnen, 10 Spiele verloren,1 unentschieden,alles Pflichtspiele; 1925: Aufstieg in die Meisterklasse 4:2 Sieg gegen Etzdorf; 1926: mangels Spieler wird die 1. Mannschaft zurückgezogen; 1927: 4. April Beschluss: es werden nur Jugendspiele ausgetragen; 1928: keine Pflichtspiele nur Gesellschaftsspiele, 2.Halbjahr-2. Klasse; 1929: 2. Klasse, die Mannschaft schafft nicht den Aufstieg; 1930: Meister der 2. Klasse, Aufstieg in die 1. Klasse, 2. Platz; 1931:1. Klasse Staffel B, Meister der 1. Klasse Staffel B; 1932 Entscheidungsspiel gegen Staffelsieger A TV Roßwein Lommatzsch – Roßwein 5:3, damit Aufsteiger in die Meisterklasse; 1933: Lommatzsch wird durch gute sportliche Erfolge in die Bezirksklasse Staffel 1 eingeordnet; 1934: Der Spielbetrieb in der Bezirksklasse endete im März 1934 mit dem Abstieg als Tabellenletzter. Zweites Halbjahr 1. Kreisklasse 2.Platz; 1935: 1. Kreisklasse ,Aufstieg in die Bezirksklasse wurde verpasst.Nach den Pflichtspielen belegte Lommatzsch den 1. Platz mit guten Aussichten für den Aufstieg in die Bezirksklasse; 1936: Bezirksklasse; 1937: Bezirksklasse; 1938: keine Angaben; 1939; Beginn des zweiten Weltkrieges; 1945: kein Spielbetrieb; 1946: kein Spielbetrieb; 1947: Kreisklasse 1.Platz 1948; Bezirksklasse 1. Platz; 1949: Landesliga, Ost 4. Platz; 1950: Landesliga, Ost 4. Platz; 1951: Landesliga, Ost 5. Platz; 1952: Landesliga, Ost 3. Platz; 1953: Bezirksliga, 3. Platz; 1954: Bezirksliga, 2. Platz; 1955: Bezirksliga, 3. Platz; 1956: Bezirksliga, Bezirksmeister; 1957: DDR-Liga Staffelsieger, Aufstieg nicht geschafft; 1958: DDR-Liga Staffelsieger und Aufsteiger in die Oberliga; 1959: Oberliga, höchste Spielklasse der DDR, Abstieg in die DDR Liga; 1961: DDR-Liga Berlin 2. kann nicht aufsteigen ,wir als zweiter steigen auf; 1962: Oberliga, höchste Spielklasse der DDR, wieder Abstieg in die DDR-Liga; 1963: DDR-Liga 6. Platz; 1964: DDR- Liga mit Abstieg in die Bezirksliga; 1965: ab hier wird auf dem Großfeld nur noch auf freiwilliger Basis und auf Bezirksebene gespielt; ab 1967: Ende des Feldhandballspiels in der DDR. Die Lommatzscher Handballer spielen bis zum Jahr 1971/72 im Bezirk Dresden in der Bezirksliga. Einige Sportgemeinschaften führen noch Traditionsspiele zu besonderen Anlässen durch (Steina, Freiberg)
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