12.03.2021
Sportplätze in Lommatzsch – Geschichte und Geschichten!
LN-Fotostrecke Bild 1 von 0
Betrachtet man die Sportplätze in Lommatzsch, so könnte man zu dem Schluß kommen „alles in Butter- Alles Bestens“! Doch beim näheren Hinsehen kommt man dann doch ins Grübeln. Doch wie war dies früher? Die alten Sportler von Lommatzsch kennen noch den einzigen Sportplatz hinter dem „Schützenhaus“. Hier wurde Fußball und vor Allem höherklassiger Handball gespielt. Bis in die DDR-Oberliga schafften es die Spieler der BSG Traktor. Namen wie Frieske und Lantsch gehen Einem da durch den Kopf. Die Macher von damals um Gerhard Meier oder Trainer Michalke boten großen Sport in Lommatzsch. Bei den Fußballern wuchsen die Bäume nicht so hoch, trotzdem, auch hier war „Leben“ auf dem grünen Rasen, hätte ich bald geschrieben. Doch Nichts war`s mit Rasen. Der Platz war ja so angelegt, dass auf den Außenbahnen das Gras wuchs, in der Platzmitte war Steinsand der Untergrund. War damals Alles möglich. Nach dem das Großfeldhandball dann Anfang der Sechziger eingestellt wurde gings für die BSG Traktor auf den Kleinfeldplatz hinter der Kegelbahn. Ein Kleinod für alle Lommatzscher Sportler, besonders für unsere erfolgreichen Handballer. Und auch im Winter war hier Leben! Ja, da wurde der Platz zur Spritzeisbahn. Karl Fröhlich vereiste die Fläche und man hatte bis in die Abendstunden ein fast 20 x40 Meter großes Feld. Sogar Eishockey wurde abends gespielt. Aber da durften wir „Kleinen“ das Feld räumen für die „wahren Cracks“. Als dann der Handball in die Halle zog wurde es ruhig um den Kleinfeldsportplatz. Lediglich beim Beach- Volleyball und -Handball wurde die Fläche noch genutzt. Und wie sah es bei den Fußballern aus? Anfang der „Siebziger“ wurde der jetzige Rasenplatz eingeweiht. Auf dem Hartplatz wurden Flutlichtstrahler installiert, also Straßenlampen an Masten montiert, ca. 16 Stück. Reichte zum Training aus, keinesfalls für einen Wettkampf, sollte es ja auch nicht. Immer wieder eine Gefahr für den Platz war der so kleine, aber tückische Bach, unser „Keppritz-River“. Immer wieder kam es zu Überflutungen. So im Jahre 2002 und auch im Jahr 2005. Genau am 11. September! Nur mit viel Mühe und großen Körpereinsatz, und natürlich mit der Hilfe vieler Lommatzscher wurde der Platz vom Schlamm beräumt. Allen voran unsere damals neu gewählte Bürgermeisterin Frau Dr. Maaß! Auch viele Lommatzscher Firmen unterstützten die Sportler bei der Wiederherstellung der Spielfläche. Diese wurde ja Anfang des neuen Jahrtausends neu aufgebaut. Die Firma Neumeier, damals noch in Petzschwitz ansässig, leistete da einen hervorragenden Job. Die Fotos zeigen nochmal die Zustände in den vergangenen Jahrzehnten. Auch das neu renovierte Kassenhäuschen in seinem vorherigen Zustand. Und auch die Sanierung durch die Fa. Neumeier. Selbst der Kleinfeldplatz sah mal anders aus. Doch nun ist der Platz in die Jahre gekommen. Viele Ereignisse hinterließen ihre Spuren. Volksfeste bis hin zum zweimal durchgeführten Terence-Hill-Festival machen ein ungefährliches Sporttreiben nicht mehr möglich. So wurde als Erstes im Jahre 2017 auf Initiative des LSV 1923 eine neue Flutlichtanlage gebaut. Mit viel Engagement, körperlichem Einsatz und natürlich auch Geld entstand eine der modernsten Anlagen. Sie sollte die Vorstufe zur weiteren Modernisierung der Sportstätte sein. So wie im folgenden Bild soll auch unser Platz mal aussehen. Dieser Platz hier ist gerade in den letzten “Zügen“ seiner Fertigstellung im Dresdner Stadtteil Löbtau beim FV Hafen Dresden und den Löbtau Kickers. Ein neuer Kunstrasenplatz soll in Lommatzsch entstehen. Doch plötzlich regt sich Widerstand! Klar, der Platz kostet noch mal über eine halbe Million, doch ist er doch für alle Gruppen zur Nutzung da. Wenn da argumentiert wird, dass ja z.B. man nicht mit Fahrzeugen auf den Platz darf, ist dies doch normal. Es ist ein Sportplatz! Dem Training für die Mitglieder aller Vereine und Kameradschaften (z.B.Feuerwehr) steht doch Nichts im Wege, körperliche Fitness ist doch für Alle wichtig! Auch Spielleute und Schulen wären bestimmt dankbare Nutzer. Und Organisationen wie das DRK, das THW oder weitere überregionale Vereine könnten diesen Platz nutzen. Nicht zu vergessen die Fußballvereine aus Leuben und Zehren, die in den Wintermonaten optimale Bedingungen hätten. Wir werden die Planung weiter vorantreiben, werden Unterstützer und auch Geld „finden“ (z.B. über Crowdfunding) um dieses Vorhaben zu verwirklichen. Es soll ein Platz für alle werden, nicht nur für die Fußballer!
Peter Rennert
Lommatzscher SV [zurück zur Übersicht]