15.05.2020
Damals war`s… (4) Emotionen pur!
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Ja was wäre denn ein Fußballspiel ohne Emotionen, ohne Biss, ohne „Zähne fletschen“? Sicherlich sollte es immer fair zugehen, doch Emotionen gehören zum Fußball wie, ja wie „...na das Salz in der Suppe!“ Dafür gebe ich gern Was ins Phrasenschwein! Aber was waren nun die „Aufreger“, die schönsten Momente in den Jahren, egal ob es hier in Lommatzsch war oder auf Gegners Platz.
Gegen viele Mannschaften aus der Umgebung ging`s manchmal heiß her. Aber auch die Teams von weiter weg brachten Stimmung mit. Dabei muss man gar nicht weit schauen. Denken wir nur an die Fans aus Coswig. Egal wo die Mannschaft spielte, die großen Trommeln waren immer dabei. Lautstark und mit viel „Emoooootion“ unterstützen sie ihre Mannschaft mit „Pauken und Trompeten“ (siehe Foto).
Aber auch bei den Auswärtsspielen gab es viel zu erleben in Sachen Fans und Emotionen. Gegen die Mannschaften aus Ostsachsen, damals ging ja die Liga von Lommatzsch bis Bad Muskau und von Sebnitz bis Weisswasser, waren noch „Steherqualitäten“ gefragt in puncto Wochenende.
Zu Hause musste unsere Mannschaft an einem Wochenende im September 2004 gegen den BSV Sebnitz antreten. Keine leichte Aufgabe. Unser Team verlor knapp mit 0:1. Der Torschütze für die Gäste, van Kolk, musste sich da schon Einiges anhören von den Beier, Rennert und Co, half aber Nichts (Foto). Nächste Woche ging`s nach Bad Muskau!
Unserer Mannschaft musste am folgenden Wochenende in Ostsachsen antreten, in Bad Muskau, man war ja fast in Polen. In einem sehr emotionalen Spiel gewann der LSV überraschend mit 4:1! Dass war die Sensation des 5. Spieltages. Bad Muskau-Tabellenführer, der LSV erst mit einem Sieg! Sven Pönisch und Frank Rennert sollten die polnischen Sturmspitzen, Maciejewski(PL) und Skzypczak (PL), der Gastgeber ausschalten. So hatte sich das Trainer Roman Walter gedacht. Immerhin spielten damals zehn polnische Akteure in den Reihen der Gastgeber! Marek Bartlomiejczyk (PL) vereitelte die ersten Chancen des LSV von Beier und Pabst. Mario Oster erzielte aber noch vor der Pause die 1:0-Führung. Der damalige Trainer Roman Walter brachte dann mit Rene Gläsner noch einen weiteren Stürmer, das brachte die Gastgeber voll von der Rolle. Rene Gläsner machte dann auch gleich das 2:0 für den LSV, Frank Rennert per Kopfball-Rakete erhöhte noch auf 3:0. Machinka (PL) schoß dann den 1:3 Anschluß, ehe Mario Oster per Strafstoß den 4:1-Sieg der Gäste sicherstellte. Schierie Wockatz schickte dann noch zwei Spieler des Gastgebers eher zum Duschen, nach Tätlichkeiten, das waren dann schon keine legalen Emotionen mehr!
Emotionen ganz anderer Art kamen an einem Juni-Wochenende auf. An diesem 10. Juni 2006 läuft der Show-Down in der Staffel 4 der Bezirksklasse. Lommatzsch und Hellerau trennen nur ein Tor. Gewinnen beide entscheidet das Torverhältnis, wer in der Relegation zur Bezirksliga an den Start geht. „Sahnehäubchen“ ist noch die Hochzeit von Sören und Daniela. Fußball oder Braut? Ganz klar, Sören heiratet seine Danny und der LSV gewinnt gegen den Großenhainer FV. Das Brautpaar macht zwei Stunden vor dem Anpfiff noch den „Anstoß ins Glück“ (siehe Bild). 16.52 Uhr steht Lommatzsch als Staffelsieger nach einem 5:1 fest. Die Hellerauer gehen aber in die Relegation, weil Lommatzsch verzichtet. Emotion pur, oder?
Emotionen ganz anderer Art gab`s im Spiel des Großenhainer FV gegen den Lommatzscher SV im August 2007. Mike Kutzsche hatte schon früh die 1:0-Führung für die Lommatzscher per Strafstoß erzielt. Weitere Tore waren nur ein Frage der Zeit. Der GFV, verstärkt mit den Palcewski-Brüdern aus Polen wurde fast schwindelig gespielt. Das 2:0 erzielte wieder ein Kutzsche, diesmal aber Thomas in der 25. Spielminute. Nur Minuten später das 3:0 durch Mirko Beier. Nach einem groben Foul musste Mike Kutzsche verletzt den Platz verlassen. Die Gastgeber verkürzten auf 1:3. Die Einheimischen wussten sich nach der Pause nur durch Foulspiel zu helfen - Erste Gelb-Rote! Die Zweite folgte sogleich wegen Reklamierens - da waren`s nur noch acht! Dann Foul an Jens Zschätzsch-Strafstoß! Das Spiel eskaliert- der Schiedsrichter wird bedrängt - aus dem Fanblock fliegt eine Flasche! Spielabbruch in der 66. Minute! Solche Emotionen wollen wir nicht sehen!
Keine Geschenke im „Revier-derby“ lautete damals die Überschrift zum Spiel Fortuna Leuben - Lommatzscher SV am 9. Dezember 2008. Und die Geschenke gabs auch nicht, auf beiden Seiten. Rasse und teilweise Klasse waren auf dem Rasen in Leuben zu sehen und - natürlich Emotionen! Das Alte aber immer wieder Neue Derby hatte eine Fortsetzung! Nach einem Traumstart des LSV mit zwei vergebenen „Riesen“. Danach kamen die Gastgebner. Ein Torwartfoul brachte die Gastgeber durch Jens Thieme per Strafstoß in Führung - Die „Hütte“ kochte! Mirko Beier gelang noch vor der Pause der Ausgleich - alles wieder „im Lot“. Kurz nach der Pause die Führung für den LSV durch Maik Kutzsche per Eckstoß. Lommatzsch jetzt mit den besseren Chancen, aber alle vergeben. Die Gastgeber, frenetisch angefeuert, drangen auf den Ausgleich. Tor für den LSV- wegen angeblichem Handspiel abgepfiffen, Foul an Zschätzsch – kein Strafstoß! Mit Kampf erzielten die Gastgeber in der Nachspielzeit den Ausgleich, nicht unverdient! Das war ein Derby wie man es sich wünscht!
Der LSV gewann die Meisterschaft, wollte aber nicht aufsteigen, Fortuna belegte einen beachtlichen achten Platz!
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